Die ableitenden Harnwege und ihre Funktion

Die Niere regelt den Flüssigkeitshaushalt des Körpers und filtert Abfallprodukte des Stoffwechsels aus dem Blut. Urin besteht aus diesen Abfallprodukten und Wasser. Pro Tag produziert die Niere so ca. 1–1,5 Liter Urin, die über den Harnleiter in der Blase gesammelt werden. Haben sich ca. 250–350 ml Urin in der Blase gesammelt, signalisieren die Dehnungsrezeptoren in der Blasenwand dem Gehirn, dass es Zeit ist, die Blase zu entleeren; der Harndrang setzt ein.
Die bewusste, erlernte Kontrolle über den Schließmuskel ermöglicht dann die Entleerung der Blase bei gleichzeitiger Kontraktion:
Der Urin fließt über die Harnröhre ab. Bei der Frau misst die Harnröhre von der Blase bis zum Harnröhrenausgang zwischen Scheide und Klitoris ca. 4 cm. Beim Mann misst die Harnröhre von der Blase bis zur Penisspitze ca. 20–25 cm.

Durchschnittlich fünf- bis sechsmal pro Tag oder ab einer Füllmenge von 250–350 ml wird die Blase entleert. Dieser Wert ist aber stark abhängig von der Flüssigkeitszufuhr, außerdem ist die Urinproduktion nicht zu jeder Tageszeit gleich groß: Nachts verringert sich die Harnproduktion, um 6 Uhr morgens erreicht sie ihren Höhepunkt.

Im Normalfall ist die Blase nach dem Wasserlassen fast leer. Es bleiben nur fünf bis zehn Milliliter Harn in der Blase. Verbleibt mehr Urin in der Blase, bietet das ideale Bedingungen für Bakterien, die Harnwegsinfektionen zur Folge haben können.

Blasenfunktionsstörungen

Mögliche Ursachen

  • Nervenschäden wie Rückenmarksverletzungen oder neurologische Erkrankungen
  • Verringerter Blasentonus
  • Verletzungen des Rückens
  • Folge von Operationen im Beckenbereich
  • Harnröhrenverschluss oder -verengung
  • Mangelnde Kommunikation zwischen Blase und Gehirn
  • Verstopfung